Blutegeltherapie und Indikationen


Wirkungsmechanismen

Verminderung der venösen Stauungen
Die Wirkung der Blutegel geht weit über die lokale Blutentziehung und ihre entstauenden Effekte hinaus. Während des Saugens gibt der Blutegel Wirkstoffe ab, unter anderem Hirudin (gerinnungshemmend), hyaluronidase, Apyrase, Kollagenase und Egline (entzündungshemmend, antiseptisch).


Medizinische Verwendung

Plastische und rekonstruktive Chirurgie

  • Venöse Stauungen bei Replantation
  • und Freier Lappentransplantation
  • Lymphstauungen bei Mamma Rekonstruktion
  • Blutergüsse (Hämatome)

 

Traditionelle Anwendungen

  • Venöse Stauungen und Venenentzünhdung (Krampfadern)
  • Hämorrhoiden
  • Angiopathie bei Diabetes Mellitus (nicht insulinpflichtig)
  • Arthrose
  • Muskelverspannungen und Myalgie
  • Verstauchungen und Zerrungen
  • Tinnitus
  • Kopfschmerzen
  • Dysmenorrhee
  • Furunkel, Karbunkel und Abszess
  • Angina pectoris
  • Apoplexie (Hirnschlag)
  • Herpes Zoster (Gürtelrose)
  • Hypertonie

 

Gegenanzeigen

  • Angeborene und erworbene Blutgerinnungsstörungen (Antikoagulation)
  • Arterielle Insuffisenzen und arterielle Stauungen bei Lappentransplantation
  • Bekannte Allergien gegen das Sekret des Blutegels
  • Vorhandene Immunsupression (z.B. bei Aidspatienten)